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Was bringt Ketogene Ernährung?

Viel Arbeit? Das Aufgeben eines normalen Familienalltages, was das Kochen und Essen angeht? Wirklich eine Verringerung der Anfälle?

Die Frage stellen sich alle Eltern, die epilepsiekranke Kinder haben. Lohnt es sich? Bringt es wirklich für das Kind eine Verbesserung? Kann man damit auf Medikamente wenigstens teilweise verzichten? Und alleine diese Hoffnung lässt es einen am Ende probieren.

Wir haben die Ketogene Diät im Krankenhaus in Kehl-Kork gelernt, von dort auch etliche Rezepte mitgebracht, nach denen wir anfangs das Essen zubereitet haben. Es gibt ein sehr gutes Buch: Ketogene Diät für Kinder, hier sind Rezepte einer betroffenen Mutter gesammelt, das Buch ist sehr gut erklärt und zeigt, dass man trotz der Diät dem Kind ab und zu etwas Leckeres und Kindgerechtes vorsetzen kann. Aber jedes einzelne Zubereiten erfordert Disziplin, exaktes Wiegen und der Spielraum der Gestaltung bleibt gering.

Hinzu kommt, dass durch die geringe Zugabe der Ballaststoffe die Verdauung des Kindes und die Nierenfunktion extrem belastet wird. Extrem hohe Fettanteile lassen Cholesterinwerte ansteigen und erhöhen die Gefahr von Nierensteinen. Am Ende treibt man immer den Teufel mit Beelzebub aus.

Wir haben unser Kind mehr als 18 Monate streng ketogen ernährt. Von einem Keto-Verhältnis von 4:1 haben wir in den letzten Wochen auf 2,5:1 wieder heruntergefahren. Das bedeutet, es gibt etwas mehr Spielraum bei der Zubereitung, ein bisschen mehr Salatblatt oder Tomate, aber es bleibt eine Diät.

Es darf nichts Essbares herumliegen oder für das Kind erreichbar sein, ein Kita-Besuch ist nahezu ausgeschlossen. Und das aufwendige Kochen bleibt, besonders, wenn man mehrere Kinder zu versorgen hat.

Könnte man in eine Glaskugel gucken, wie viel einfacher wäre das? Wäre man sich sicher, dass die ketogene Diät das Allheilmittel ist und das Beste, was man seinem Kind geben kann, dann würde man das sicher auch ein Leben lang durchhalten.

Aber so bleibt die Frage, ob man es nicht einfach mal wieder ohne probiert und einfach schaut, was passiert.